Eine Gesundheitsreform mit vielen Fragezeichen

Nur einer von acht Hausärzten macht in Amstetten regelmäßig Wochenenddienste
Nach zähem Ringen hat Johannes Rauch sein Reformpaket auf Schiene gebracht. Ob es in der Praxis eine wesentliche Verbesserung der Versorgung bringen wird, ist laut Experten noch offen.

Das Säbelrasseln der Ärztekammer hat sich einmal mehr gelohnt: In letzter Minute konnte sie in die von Minister Johannes Rauch (Grüne) geplanten Gesundheitsreform noch Änderungen hinein verhandeln. Vor wenigen Tagen hatte die Kammer noch zehn Millionen Euro für Kampfmaßnahmen freigemacht und mit der Aufkündigung des Gesamtvertrags gedroht, um sich gegen ihre Entmachtung zu wehren. 

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Nun spricht sie von einem „brauchbaren, guten Ergebnis“. Deutlich euphorischer war am Mittwoch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), der das Paket als die „wahrscheinlich größte Gesundheitsreform der letzten 20 Jahre“ bezeichnet.

Was sind die Eckpunkte der Reform?

Zentraler Punkt ist die Stärkung der niedergelassenen Versorgung – durch mehr Kassenstellen, vor allem in Form von Primärversorgungseinheiten (also speziellen Ärztezentren). Der Gesamtvertrag, der die Abrechnung von Kassenleistungen mit den Sozialversicherungen regelt, soll bundesweit möglichst einheitlich werden. Der Regionale Strukturplan, mit dem auf Länderebene die Versorgung organisiert wird, soll verbindlich werden. Auf Spitalsebene wird der Ausbau von Fachambulanzen und Tageskliniken forciert. Weiters sollen digitale Angebote wie etwa Telemedizin erweitert werden.

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